Alfred Schütz (1899-1959) war ein österreichischer Soziologe und Philosoph, der als einer der einflussreichsten Vertreter der phänomenologischen Soziologie gilt. Er wurde in Wien geboren und studierte an der Universität Wien, wo er auch später lehrte.
Schütz machte bedeutende Beiträge zur Sozialtheorie und zur Phänomenologie. Er entwickelte eine phänomenologische Sozialtheorie, die sich auf die subjektive Erfahrung von Individuen in ihrer sozialen Welt konzentriert. Dabei untersuchte er unter anderem die Frage, wie Menschen Bedeutungen und Sinn in der Gesellschaft konstruieren.
Ein wichtiges Konzept in Schütz' Werk ist die "Lebenswelt", die den gemeinsamen sozialen Kontext und die alltägliche Welt der Menschen umfasst. Er argumentierte, dass individuelle Handlungen und soziale Interaktionen in dieser Lebenswelt stattfinden und durch sie geprägt werden.
Schütz' bekanntestes Werk ist "Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt" (1932), in dem er die phänomenologische Sozialtheorie entwickelte. Er betonte die Bedeutung der intersubjektiven Verständigung und betonte die Rolle von Interpretation und Verstehen in den sozialen Beziehungen.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte Schütz in die USA, wo er an der New School for Social Research in New York lehrte. Dort beeinflusste er eine ganze Generation von Soziologen, darunter auch prominente Namen wie Peter L. Berger und Thomas Luckmann.
Alfred Schütz' Werk hatte einen großen Einfluss auf die Sozialtheorie und die Phänomenologie, und seine Ideen werden bis heute in vielen Bereichen der Sozialwissenschaften weiterentwickelt und diskutiert.
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